Borna-Heinersdorf im Blankenauer Grund

6.939 EW (6/2000) auf 8,08 km², Borna wurde per 1.7.1913, Heinersdorf mit 1.7.1922 eingemeindet
Einen gemeinsamen Stadtteil bilden sie erst seit Anfang der neunziger Jahre, auch wenn sie seit 1936 durch die Autobahn getrennt sind. Im Osten bildet die ehemalige Chemnitztalbahn die Stadtteilgrenze, im Süden der Küchwald (zu Schlosschemnitz). Er schließt im Westen den Crimmitschauer Wald und ehemaligen Heilstättenwald mit der ehem. Klinik für Lungenkranke ein. Im Norden reicht er etwas über das Gebiet der Kläranlage hinaus.

Mitte 13.Jh. gelangten Borna und Heinersdorf mit Draisdorf, Glösa und Furth in Besitz der Herren von Gersdorf (bei Leisnig), die sogleich im Blankenauer Grund eine Wasserburg mit doppeltem Wall bauten und sich "von Blankenau" nannten. Diese Burg wurde 1307 im Krieg zwischen den Wettinern und dem Habsburger König Albrecht I. zerstört, nur noch die Fundamente sind zwischen Autobahn und Gartensparte nachweisbar.

1288 kam eine Mühle "zum Born" in den Besitz des Chemnitzer Benediktinerklosters, womit sicher ein erster Bezg auf die dann so genannte Siedlung Bezug genommen wurde. 1338 kam auch noch Heinrichsdorff hinzu. Nach 1548 erfolgte die Auflösung des Klosters und beide Orte wrden dem Amt Chemnitz zugeordnet.

Infolge der Industrialisierung änderte sich das Aussehen von Borna, das bis dahin von Bauerngütern, Sandgruben und Ziegeleien bestimmt war. Neu errichtete Gießereien wie die der Haubold'schen Maschinenfabrik und die Fabrik von Gustav Krautheim konnten auf reichliche Sandvorkommen für die Erzeugung von Gusseisen bauen. Der Sandweg und die Sandstraße erinnern noch namentlich an die Sandgrube Borna.
Beide Orte hatten Eisenbahnanschluss. Heinersdorf verfügte nur über einen Haltepunkt und bewahrte sich noch lange seinen ländlichen Charakter.

links die gewaltige Kläranlage von Heinersdorf, rechts1 das Kraftwerk Borna

Seit 1919 wird in Heinersdorf alles geklärt, was klärbar scheint, seit 1998 sogar vollbiologisch.

Vor allem nach dem Ersten Weltkrieg entstanden einige Siedlungen. Einige ehemalige Bauernhöfe, Felder und Wiesen im Norden von Borna und Heinersdorf blieben bis heute erhalten.
Der Bornaer Hang wurde nach der Wende neuer Standort für Eigenheime.

an der oberen Bornaer Strasse, Chemnitz

Die Wittgensdorfer Straße zeigt neben Neubauten auch recht verschiedene interessante Häuser. Die Bornaer Straße ist etwas bunter geworden.


Lohnenswert ist ein Besuch im Botanischen Garten Leipziger Straße 147. 1897 wurde die Schaffung dieses ersten botanischen Schulgartens in Sachsens von städtischen Kollegien beschlossen. Tiergehege und Gewächshaus komplettierten bald die Anlage, die auch recht anschaulich zum vernünftigen Umgang mit der Natur anregt.
Was lange gewachsen ist, muss nicht ewig bestehen. Als Verein müssen viel eigene Mittel rein. Auch durch Nutzung.
Chemnitz: Blick in einen Heinerdorfer Hof

Heinersdorf bleibt ein dörflicher hochliegender Flecken mit umliegenden Feldern und Wiesen.


Schlammassel am Chemnitzer Bahrebach

Heilschlamm? Nördlich der A4 liegt ein kleines Wäldchen, durchflosssen vom Bahrebach. Dieser schlängelt sich am schönen Wittgensdorfer Bad, eher noch an der Gartensparte vorbei durch ein naturgeschütztes Gebiet. Im Wäldchen kann man noch die dusteren Reste eines Wasserwerks sehen, und viele ehemals stattlichen Gebäude der Lungenheilstätten, morastige Tümpel und den toten Buchenwald nahe Kreuzung Autobahn/Zugbrücke.

Lage im Stadtgebiet